Bitte beim Wohnungsmarkt bei den Fakten bleiben
Panik und Überregulierungen lösen die Probleme auf dem Wohnungsmarkt sicher nicht. Der Hauseigentümerverband HEV Kanton Luzern fordert mehr Faktentreue, weniger Alarmismus und Massnahmen, um die Lust der Investoren am Wohnungsbau wieder zu fördern. Der HEV negiert allerdings punktuelle Engpässe nicht.
«Mit Extremforderungen vor Mikrofonen und Kameras schaffen wir keinen zusätzlichen, bezahlbaren Wohnraum», sagt HEV-Präsident Damian Hunkeler. Er verweist auf die statistischen Fakten: Aktuell beträgt laut LUSTAT die Leerwohnungsziffer im Kanton Luzern 0.96 Prozent. Das ist im Vergleich zu den vergangenen 40 Jahren nichts Aussergewöhnliches. Fakt ist: Zwischen 1984 und 2023, also während 39 Jahren, liegt der Mittelwert exakt bei diesen 0.96 Prozent. «Von einer eigentlichen Wohnungsnot im Kanton Luzern zu sprechen, ist stark übertrieben», sagt HEV-Präsident Hunkeler. Er stellt indes nicht in Abrede, dass es anspruchsvoll ist, an zentralen Lagen günstigen Wohnraum zu finden. «Das war aber schon immer so» Zudem weist er darauf hin, dass in der Stadt Luzern die Leerwohnungsziffer aktuell mit 1.14 Prozent sogar über dem kantonalen Schnitt liegt.
Kein Schwarz Peter-Spiel
«Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer sind weder die Verursacher noch die Profiteure der aktuellen Situation auf dem Wohnungsmarkt», sagt Hunkeler als Präsident des 17'000 Mitglieder starken Luzerner HEV. «Gegen diese Schuldzuweisung, gegen das Schwarz Peter-Spiel wehren wir uns in aller Form» Die grosse Mehrheit der privaten oder KMU-Eigentümer von Liegenschaften lege grossen Wert auf ein faires Verhältnis zur Mieterschaft. «Es ist unsere Aufgabe die Rechte des Wohneigentums zu verteidigen»
Zur Sozialpartnerschaft zwischen Mieterschaft und Vermieterschaft gehört auch, dass man Preis- und Kostenveränderungen – nach unten und nach oben – im Rahmen klarer Spielregeln weitergeben kann. Konkret müssen die Eigentümerinnen und Eigentümer steigende Kosten im Energiebereich auf die Nebenkosten verteilen können, genauso wie höhere Hypothekarbelastungen.
Was jetzt wirklich zu tun ist
Der Hauseigentümerverband sieht die Lösung für die Schaffung von mehr Wohnraum bei einer mutigen Deregulierung: Statt neue Vorschriften zu schaffen oder noch mehr Regeln einzuführen, braucht es eine Vereinfachung des Bauverfahrens, insbesondere des Bewilligungsverfahrens. «Wir müssen die Lust der Investoren an der Schaffung von Wohnraum wieder fördern», so Hunkeler. Das gelingt nur mit weniger Vorschriften und einer Vereinfachung des Bewilligungsverfahrens. Ebenso ist die sinnvolle Verdichtung zu fördern.
Quotes
«Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer sind weder die Verursacher noch die Profiteure der aktuellen Situation auf dem Wohnungsmarkt»»
Damian Hunkeler
«Es ist unsere Aufgabe die Rechte des Wohneigentums zu verteidigen»
Damian Hunkeler
«Wir müssen die Lust der Investoren an der Schaffung von Wohnraum wieder fördern»
Damian Hunkeler